„Nachhaltigkeit bleibt – die Frage ist, wie wir sie gestalten.“

Ergebnisse der neuen Studie zu aktuellen Nachhaltigkeitstrends in der FMCG-Branche

Die Fast Moving Consumer Goods-Branche (FMCG) umfasst Hersteller und Händler von Produkten des täglichen Bedarfs. Dazu gehören zum Beispiel Lebensmittel, Getränke, Körperpflegeprodukte, Haushaltswaren und Reinigungsmittel. Viele dieser Produkte sind mit einem begrenzten Haltbarkeitsdatum versehen, haben einen hohen Absatz und werden häufig, und in der Regel ohne viel darüber nachzudenken, nachgekauft.

Die FMCG-Branche spielt sowohl global als auch national eine zentrale Rolle in der Wirtschaft und ist Teil der umfassenden Nachhaltigkeitsdebatte. Als eine der dynamischsten und am stärksten nachgefragten Branchen beeinflusst sie nicht nur das weltweite Konsumverhalten, sondern auch die Art und Weise, wie Ressourcen genutzt werden.

Seit 15 Jahren untersuchen das ZNU und die Lebensmittel Zei­tung die Entwicklungen zum Thema Nachhaltigkeit in der FMCG-Branche. Insgesamt 340 Befragte haben bei der diesjährigen Befragung im Rahmen der Gemeinschaftsstudie „Nachhaltigkeit in der FMCG-Branche 2025“ dazu beigetragen, wertvolle Einblicke in die folgenden Fragestellungen zu erhalten:

Was bewegt die FMCG-Branche derzeit im Bereich Nachhaltigkeit? Welche Themen sind besonders präsent? Wie wird Nachhaltigkeit organisatorisch in den Unternehmen umgesetzt? Wie ist der Umgang mit aktuellen Gesetzen und Richtlinien im Bereich Nachhaltigkeit? Fühlen sich die Unternehmen vorbereitet?* Welche Chancen und Herausforderungen werden mit Nachhaltigkeit assoziiert? Wie wird sich das Thema Nachhaltigkeit zukünftig entwickeln?

 Die Ergebnisse zeigen: Politische Unsicherheiten, steigende Energiepreise, geopolitische Spannungen und verschärfte Regulierungen sorgen dafür, dass Unternehmen ihre Schwerpunkte überdenken. Viele setzen heute andere Prioritäten. Steht Nachhaltigkeit damit an einem Wendepunkt?

Nach wie vor bewerten die Unternehmen das Thema als sehr relevant. Allerdings gibt es im Vergleich zur letzten Erhebung mehr Stimmen, die Nachhaltigkeit zwar als wichtig einstufen, aktuell jedoch andere Themen dringlicher finden.

Das wichtigste Nachhaltigkeitsthema für die Unternehmen ist, wie schon in der letzten Befragung, die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Weitere zentrale Themen sind sowohl für die Hersteller als auch die Händler nachhaltige Verpackung und Vermeidung von Verpackungen sowie die Vermeidung von Abfall. Die Konstanz dieser Themen zeigt: Die Unternehmen verfolgen langfristige Ziele und reagieren nicht nur auf kurzfristige Trends.

Wesentliche Herausforderungen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit sind für die Unternehmen die geringe Zahlungsbereitschaft der Verbraucher:innen sowie hohe Umsetzungskosten. Im Vergleich erkennen Sie allerdings mehr Chancen: Etwa die Reduktion von Umweltbelastungen und Imageverbesserungen.

Fast 70 % der Hersteller und Händler setzen Nachhaltigkeitsprojekte gemeinsam mit Partnern entlang der Lieferkette um. Dennoch zeigt die Studie auch Handlungsbedarf: Rund 60 % der befragten Hersteller und Händler fühlen sich von ihren Lieferanten nicht ausreichend über deren Nachhaltigkeitsaktivitäten informiert.

Auch wenn das Thema aktuell nicht mehr die gleiche Priorität wie bei der letzten Studie erhält, sind sich die Befragten einig: Nachhaltigkeit wird in Zukunft noch wichtiger. Unternehmen sollten das Thema daher strategisch weiterverfolgen – mit Augenmaß, aber konsequent, um zukunftsorientiertes, resilientes und damit auch ökonomisch erfolgreiches Unternehmertum umzusetzen.

Die vollständige Studie liefert weitere Einblicke, ordnet die Ergebnisse ein und zeigt praxisnahe Umsetzungsimpulse. Sie kann hier bestellt werden: www.lebensmittelzeitung.net/nachhaltigkeitsstudie2025

*Die Fragen in dieser Studie beziehen sich auf den Stand vor Februar 2025 - bevor die Omnibus-Verordnung durch die EU-Kommission angekündigt wurde